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Die 7000-Stunden-Regel erklärt

Geschrieben von Marco Greinke | Aug 12, 2025 8:22:21 AM

In vielen energieintensiven Betrieben machen die Netzentgelte einen erheblichen Teil der Stromkosten aus. Die 7.000-Stunden-Regel hilft, diese Belastung deutlich zu senken, indem sie gleichmäßige Lastprofile belohnt.

Die 7.000-Stunden-Regel – was ist das?

Unternehmen mit einem Jahresstromverbrauch ≥ 10 GWh und mindestens 7.000 Volllaststunden können individuelle, stark reduzierte Netzentgelte beantragen. Die Volllaststunden sind die theoretischen Stunden, in denen das Unternehmen mit seiner maximalen Leistung aus dem Netz versorgt wäre.

Anwendung der 7.000-Stunden-Regel zur Reduzierung von Netzentgelten

Unternehmen, die mindestens 10 GWh Strom pro Jahr aus dem öffentlichen Netz beziehen, können bei Erreichen von 7 000 Volllaststunden (h) deutlich reduzierte Netzentgelte beantragen. So gehen Sie vor:

  1. Verbrauch und Spitzenlast ermitteln: Sammeln Sie Ihre Jahresverbrauchsdaten (kWh) und die maximale Netzbezugsleistung (kW) aus Ihrem Energiemanagementsystem.

  2. Volllaststunden berechnen: Teilen Sie den Jahresverbrauch durch die Spitzenlast. Beispiel: 12 000 000 kWh ÷ 2 000 kW = 6 000 h.

  3. Lastprofil glätten: Installieren Sie eine PV-Anlage und/oder einen Gewerbespeicher, um Überschussstrom selbst zu nutzen und bei Lastspitzen abzugeben. So reduzieren Sie Ihre gemessene Spitzenleistung auf z. B. 1 714 kW und erreichen 12 000 000 kWh ÷ 1 714 kW ≈ 7 000 h.

  4. Nachweis und Antrag: Dokumentieren Sie Ihre Jahresdaten sowie die technische Auslegung von PV und Speicher und reichen Sie den Antrag auf individuelle Netzentgelte bei Ihrem Netzbetreiber ein.

Erreichen Sie 7 000 Volllaststunden, sinkt Ihr Netzentgelt auf nur 20 % des regulären Satzes – das entspricht einem Nachlass von 80 % und führt zu erheblichen Einsparungen.

Rechenbeispiel: So sparen Sie durch die 7000Std- Regel

Ein Betrieb bezieht 12 Mio. kWh und meldet 2 000 kW Spitzenlast – das sind 6 000 Volllaststunden (12 000 000 kWh ÷ 2 000 kW). Mit einer PV-Anlage, die 2 Mio. kWh liefert, und einem Speicher, der 286 kW Spitzenleistung abfängt, reduziert sich der Netzbezug auf 10 Mio. kWh und die Spitze auf 1 714 kW. So erreicht man 10 000 000 kWh ÷ 1 714 kW ≈ 5 833 h Netz plus 2 000 h Eigenstrom = 7 833 Volllaststunden – also über 7 000 h und damit den maximalen Rabattsatz.

Rolle von PV-Anlagen und Gewerbespeichern

 

Vorteile für Unternehmen

 

 

 

Fazit

Mit einer maßgeschneiderten Kombination aus PV-Anlage und Gewerbespeicher lassen sich Lastspitzen reduzieren und Volllaststunden optimieren. So nutzen Unternehmen die 7.000-Stunden-Regel optimal, um ihre Netzentgelte um bis zu 90 % zu senken – ein starker Hebel für nachhaltige Kosteneinsparungen.